(v.li.) Manfred Reiner (Kreisrat), Dr. Svend Hofmann (Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie), Dr. med. Torsten Brückner (Chefarzt Allgemein-, Viszeral- und minimal invasive Chirurgie), Susanne Konrad (Chefärztin Interdisziplinäre Notaufnahme), Dr. med. Markus Kestler (Chefarzt Anästhesiologie), Dr. med. Matthias Grohmann (Chefarzt Innere Medizin, Gastroenterologie), Dr. Dionys Daller (Chefarzt Innere Medizin, Kardiologe), Wilhelm Lindinger (Fördervereinsvorsitzender), MdL Susan Enders, Christian Schwarz (Vorstand), Andreas Stöttner (Kreisrat), Helmut Muhr, Matthias Fischer (Kreisvorsitzender FW) Foto: ©Klinik Bogen

11.02.2025
Helmut Muhr im Dialog: Zukunft der Kreiskliniken im Fokus • Politiker und Klinikleitung im intensiven Austausch

Auf Initiative des Bundestagskandidaten Helmut Muhr haben die beiden FW-Politiker den Klinikvorstand sowie die Chefärzte der Klinik Bogen zu einem Standortgespräch eingeladen. Mit dabei war auch MdL Susan Enders, die Generalsekretärin und gesundheitspolitische Sprecherin der Freien Wähler Bayern, sowie unter anderem der Bezirks- und Kreisvertreter der Freien Wähler. Im Rahmen des runden Tisches lag der Fokus auf dem Austausch über die aktuellen Herausforderungen im Zuge der Krankenhausreform.

Der Vorstand, Christian Schwarz, berichtete von den finanziellen Schwierigkeiten der Klinik, zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass ein gemeinsamer Nenner gefunden werden könne. Die Chefärztin der Interdisziplinären Notaufnahme, Susanne Konrad, betonte die Notwendigkeit der Kreiskliniken. Größere Häuser könnten oft keine Patienten aufnehmen, der Bedarf sei jedoch vorhanden und rechtfertige den Fortbestand der Klinik. Dr. med. Torsten Brückner, der die Krankenhausreform kritisch betrachtet, wies auf die unterschiedlichen Herausforderungen in Ballungsräumen und im ländlichen Raum hin.

Für den Vorsitzenden des Fördervereins, Wilhelm Lindinger, steht der Bestandserhalt und die nachhaltige Weiterführung der Klinik im Mittelpunkt. Der Ärztliche Direktor der Klinik Bogen, Dr. med. Dionys Daller, unterstrich, dass alle Ärzte und das gesamte Personal auch weiterhin die Bevölkerung versorgen möchten. Dr. med. Mathias Grohmann stellte klar, dass auch in kleineren Kliniken hervorragende Arbeit geleistet wird, was oft irrtümlich anders dargestellt werde.

MdL Susan Enders machte deutlich, dass die fehlende Krankenhausplanung in Bayern derzeit katastrophale Auswirkungen habe. Bezirksrat Ludwig Waas wies darauf hin, dass der Bund nicht die gleichen Fehler wie bei der Bundeswehr wiederholen dürfe.

Helmut Muhr fand klare Worte in Richtung Bundespolitik: „Die Krankenhausreform und ihre Rahmenbedingungen sind ein Desaster. Die Kreiskliniken haben ihre Daseinsberechtigung und haben ihre Systemrelevanz vielfach unter Beweis gestellt. Die Defizite resultieren nicht aus schlechter Arbeit, sondern sind das Ergebnis verfehlter politischer Entscheidungen. Die Reform muss von der Basis aus rückwärtsgedacht werden. Im Fokus sollte die flächendeckende Gesundheitsversorgung stehen, und im Vordergrund die Arbeit für die Bürger und Patienten. Die Politik muss endlich die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Dies erfordert unter anderem Sockelbeträge für die Häuser sowie Anpassungen bei der Abrechnung und den Auslegungen der Anforderungen. Außerdem ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuermitteln in Berlin erforderlich; das Geld wäre hier jedenfalls gut investiert.“

Auch Vorstand Christian Schwarz und MdL Susan Enders stimmten Muhr zu, dass Veränderungen in der Finanzierung und Abrechnung notwendig seien. Sockelbeträge seien eine denkbare Lösung, um kleinere Häuser zu entlasten und deren Fortbestand zu sichern.