(v.li.) Ludwig Waas (Bezirksrat), Dr. med. Franz Martini (Chefarzt); Pfarrer Hans-Jürgen Koller (Stiftungsrat); MdL Susan Enders, Andreas Stöttner (Kreisrat), Helmut Muhr, Ludwig Knott (3.Bgm.), Michael Trotz (Geschäftsführender Verwaltungsleiter) ©Manfred Reiner

11.02.2025
Zukunft der Gesundheitsversorgung: Gespräch mit der Orthopädischen Fachklinik Schwarzach über die Herausforderungen der Krankenhausreform

Auf Initiative von Bundestagskandidat Helmut Muhr haben die beiden FW-Politiker den Geschäftsführer und Chefarzt der Orthopädischen Fachklinik Schwarzach zum Standortgespräch gebeten. Mit dabei war MdL Susan Enders, Generalsekretärin und gesundheitspolitische Sprecherin der Freien Wähler Bayern, sowie unter anderem der Bezirks- und Kreisvorstand der Freien Wähler. Bei dem runden Tisch lag der Fokus auch darauf, sich über die aktuellen Herausforderungen im Zuge der Krankenhausreform auszutauschen.
Der Geschäftsführer Michael Trotz berichtete, dass die Klinik 1950 gegründet wurde und seit 1975 als Orthopädische Fachklinik anerkannt ist. Trägerin ist die Michael Graf Stiftung. Die Klinik hat 105 Planbetten und 300 Mitarbeiter. Außerdem betreibt man drei MVZs in Deggendorf, Regen und Schwarzach. Im vergangenen Jahr wurden 2.340 Fälle behandelt. In den letzten 75 Jahren wurde die Klinik stets mit eigenen Mitteln wirtschaftlich geführt. Michael Trotz schilderte, dass die Krankenhausreform die unterschiedlichen Häuser in ein Wettbewerbsumfeld schickt, was nicht zielführend ist. Er bemängelt das fehlende politische Gehör in vielen Gremien und betont: „Es sollte stets ein gemeinsamer Austausch im Vordergrund stehen, bei dem nach gemeinsamen Lösungen gesucht wird.“ MdL Susan Enders erläuterte, dass die fehlende Krankenhausplanung in Bayern derzeit katastrophale Auswirkungen habe. Bezirksrat Ludwig Waas sprach an, dass der Bund nicht die gleichen Fehler wie bei der Bundeswehr machen dürfe.
Helmut Muhr fand in Richtung Bundespolitik deutliche Worte: „Die Krankenhausreform und ihre Rahmenbedingungen sind katastrophal. Kliniken wie auch Schwarzach haben ihre hervorragende Arbeit bereits vielfach unter Beweis gestellt. Die derzeitigen Reformbeschlüsse sind für niemanden zufriedenstellend. Sie führen Häuser durch verfehlte politische Entscheidungen in den Ruin. Die Reform muss von der Basis aus gedacht werden. Im Vordergrund sollte die Arbeit mit den Bürgern und Patienten stehen. Beginnend von hier muss die Politik endlich die Rahmenbedingungen dafür legen. Dies geht in meinen Augen durch Sockelbeträge für die Häuser und Anpassungen bei der Auslegung und Spezialisierung von Häusern. Außerdem bedarf es eines umsichtigen Umgangs mit den Steuermitteln in Berlin.