Vorsitzender der FW Kreisvereinigung, Bürgermeister Matthias Fischer, Landrat Peter Dreier, FW Stadtrat Helmut Muhr, Kreisrat und FW Landtagskandidat Tobias Beck, FW Bezirksvorsitzender und Bezirkstagskandidat Ludwig Waas. (©Johann Groß)

14.09.2023
Krankenhäuser müssen im Landkreis bleiben

Am Donnerstagabend waren sich die Redner und die anwesenden Mandatsträger sowie die weiteren Anwesenden darin einig, für die Krankenhäuser in Bogen und Mallersdorf alles für den Erhalt zu unternehmen um die Gesundheitsvorsorge im ländlichen Raum zukünftig zu sichern.

Die von den Freien Wählern organsierte Veranstaltung im Kegelstüberl im Gasthaus Wurm fand erfreulichen Zuspruch und so zeigte sich der Vorsitzende der FW-Kreisvereinigung, Bürgermeister Matthias Fischer schon in seinen Eröffnungsworten zufrieden und verwies weiter auf die besondere Bedeutung des Themas „Krankenhäuser im Landkreis“, und dem schloss sich auch der FW Vorsitzende in Bogen, Stadtrat Helmut Muhr an, der anmerkte, wir wollen auf dem Land nicht nur Erholungsraum sein sondern brauchen auch eine funktionierende Infrastruktur in der Gesundheitsvorsorge. 

Mit Robert Betz hatten die Freien Wähler den Vorstand der Kreiskliniken in Bogen und Mallersdorf als Redner für diese Veranstaltung gewinnen können und dafür die Tagesordnung kurzfristig geändert. Vorstand Betz, der sich eingangs seiner Ausführungen für die klare Positionierung der Freien Wähler zum Erhalt der beiden Krankenhäuser  bedankte, schwenkte gleich zu der von Gesundheitsminister Lauterbach mit seiner Krankenreform ausgehenden Gefahr von Krankenhausschließungen hin weil er dort die Qualität nicht gegeben sieht und mit den neuen Grundvoraussetzungen die Hürden sehr hoch angesetzt hat. Die hätte im Krankenhaus Bogen  die Verringerung des Leistungsspektrums zur Folge. Die in diesem Haus in der Coronazeit erbrachten außergewöhnlichen Leistungen zählen nicht  mehr und bei einer verminderten Auslastung der 130 Betten, weile eben einige Leistungen nicht mehr  erbracht werden dürfen, hätte als Folge den Anstieg des Defizits. Die Bevölkerung hat auch noch nicht verinnerlicht, wenn Krankenhäuser schließen hat dies sehr negative Folgen für die Notfallversorgung. Der Vorstand verhehlte nicht, dass die Krankenhäuser weiter finanzielle Zuschüsse brauchen und in Zukunft die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern notwendig ist. Eine besondere Bedeutung bekommt dem in den beiden Krankenhäusern beschäftigtem Personal zu, das eine klare Aussage für die Zukunft braucht.

Mit dem zweiten Redner, Landrat Peter Dreier, haben die Freien Wähler einen Politiker der Freien Wähler nach Bärndorf gelockt, der schon bundesweite Bekanntheit erlangt hat. Gleich zu Beginn seiner Ausführungen verwies er auf die ausreichende medizinische Versorgung, zu der auch Hausärzte und Notärzte gehören, für alle Generationen. Für den Erhalt der Krankenhäuser im ländlichen Raum sieht Landrat Dreier auch die AOK nicht als Unterstützer. Die Krankenhausstruktur in Deutschland hat sehr unterschiedliche Strukturen in den Ballungszentren und auf dem flachen Land und dazu erläuterte er die Krankenhaussituation in seinem Landkreis und der Stadt Landshut. An diesem Beispiel konnte Landrat Dreier die in vielen Regionen schon prekäre Situation bei der Besetzung der Hausarztpraxen und bei Kinderärzten sehr gut erklären. Weiter informierte er über die Veränderungen bei der Ausbildung der Pflegekräfte und über die von der großen Politik versuchte Gewinnung von ausländischen Pflegekräften. Dem stellte er die eigenen Kontaktanbahnungen gegenüber, die über in Deutschland wirkende indische Priester gelaufen sind und schon Erfolge zeigen. Die Gesamtausgaben im Gesundheitswesen übertreffen inzwischen die Summe des Bundeshaushaltes und mit der bevorstehenden Reform kommt nicht mehr Geld in das System, sondern wird nur umgeschichtet mit all den negativen Begleiterscheinungen von drohenden Krankenhausschließungen in den bevölkerungsschwächeren Regionen. Nach den aktuellen Flüchtlingsankünften auf der italienischen Insel Lampedusa war es unausweichlich, dass Landrat Dreier auch noch über für Landräte und Bürgermeister bald nicht mehr zu bewerkstelligende Aufgabe der Unterbringung für die ankommenden Flüchtlinge Stellung nahm. Am Ende seiner Ausführungen überbrachte er noch die Grüße vom Landesvorsitzenden Hubert Aiwanger, die dieser ihm bei der Anfahrt nach Bärndorf telefonisch mit auf den Weg gegeben hat.