Bernhard Krempl (6. v. r.) als neuer stellvertretender Landrat gewählt.

16.08.2022
Bernhard Krempl neuer stellvertretender Landrat

Freie Wähler warteten in der Kreistagssitzung überraschend mit eigenem Kandidaten auf

In der Kreistagssitzung im Juli hatten die Freien Wähler (FW) noch beantragt, künftig auf einen weiteren Landratsstellvertreter zu verzichten – seit der Volksfestsitzung am Dienstag gibt es nicht nur wieder einen solchen, sondern es hat dieses Amt auch ein Mitglied der FW-Fraktion: Mit 42 Ja-Stimmen wurde Bernhard Krempl aus Geiselhöring gewählt.

Die Neuvergabe stand zur Debatte, weil Rosi Deser (SPD) aus dem Kreistag ausgeschieden war. Deswegen musste zum einen ihr Listennachfolger vereidigt werden – hier handelt es sich um Josef Eisenhut, ebenfalls ein Geiselhöringer, der früher schon Kreistagsmitglied war –, zum anderen galt es die Landratsstellvertretung zu klären. Die SPD-Fraktion hätte auch den künftigen Stellvertreter gerne wieder bei ihrer Partei gesehen, Martin Kreutz war vorgeschlagen.Nach zwei Pandemiejahren stehen viele Termine an. Kreutz legte dar, dass er von seinem „Arbeitsverhältnis her jederzeit für Termine verfügbar“ sei und er im Fall seiner Wahl den Fraktionsvorsitz abgeben werde, da beide Ämter nicht zusammenpassten. Grünen-Fraktionsvorsitzende Anita Karl vertrat die Ansicht, dass der SPD das von Rosi Deser aus privaten Gründen aufgegebene Amt erneut zugestanden werden solle.Daraus wurde nichts. Die Freien Wähler hatten ihren Antrag aus dem Juli zurückgenommen und schlugen zur Nachbesetzung Bernhard Krempl vor. Fritz Fuchs (SPD) fragte nach den Gründen für diesen Sinneswandel, erhielt von FW-Fraktionsvorsitzendem Ludwig Waas aber lediglich zur Antwort, es habe „intensiv geführte Gespräche“ gegeben.

Landrat Josef Laumer sagte, dass sich nach zweieinhalb Jahren Corona die Termine nun sehr stark häuften und somit ein weiterer Stellvertreter keineswegs überflüssig sei. Die erste Abstimmungsrunde betraf Martin Kreutz. Für ihn als neuen Landratsstellvertreter sprachen sich darin aber nur 17 Kreistagsmitglieder aus. Andere Beschlüsse in der Sitzung fielen rasch und einstimmig.

Ein Punkt war die Entlastung nach der örtlichen Prüfung der Jahresrechnung 2019 für den Landkreis sowie für die Volkshochschule des Landkreises. Ein weiterer das Ja zur Vorschlagsliste für die Spenden der Sparkasse Landshut für den Bereich des Landkreises.Mobile Krankenpflege bereitet Probleme. Unter Federführung von MdL und Kreisrat Josef Zellmeier (CSU) hatten die Kreistagsmitglieder aus dem Bereich Mallersdorf das Spendenbudget aufgeteilt und die Vorschläge erarbeitet. Insgesamt werden für gemeinnützige Zwecke in diesen Bereich 53.824 € fließen.Der Landrat wurde ermächtigt, die für die gebietsübergreifenden Buslinienverkehre nötigen Vereinbarungen zu treffen.

Das stark verschlechterte Angebot bei der mobilen Krankenpflege sprach Heinrich. Stenzel (FW) in der Sitzung unter „Sonstiges“ an. Josef Zellmeier berichtete von aktuell auch bei ihm eingehenden Beschwerden. Er stellte einen Runden Tisch zu dem Thema in Aussicht. Landrat Laumer wertete die Klagen als deutliches Zeichen für die Notwendigkeit der Krankenpflegeschule, unterstützt von Dr. Christian Waas (ÖDP/PU), der sagte: „Wir können gar nicht genug ausbilden.“Nach der Sitzung ging es ins Volksfest. Und in der Sitzung hatte es schon die berühmten Landfrauen-Kiacherl gegeben, mitgebracht von Kreisbäuerin und CSU-Kreisrätin Claudia Erndl.


Straubinger Tagblatt, Ausgabe 17.08.2022, Seite 15 – map –